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SOS Morsezeichen – Darauf kommt es im Notfall an!

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von Lucie

➥ Freigeist und Outdoorfreundin

Lucie ist für alle Outdoor-Sportarten zu haben. An den Wochenenden kann man sie beim Klettern, Wandern oder Slacklinen finden. Ihre Urlaube verbringt sie meistens mit Camping. So weiß sie aus eigener Erfahrung, auf was es bei guter ausrüstung ankommt.

Morsen zu können scheint eine eindrucksvolle Fertigkeit zu sein, mit der vor den Freunden oder Arbeitskollegen ein bisschen angegeben werden kann. Tatsächlich kann aber gerade das SOS Morsezeichen in Notsituationen zum Lebensretter werden.

Was ist das SOS Morsezeichen?

Das SOS Morsezeichen ist ein international anerkanntes Notsignal. Es kann zum Beispiel von Seeleuten oder Bergsteigern in Not mit Hilfsmitteln wie einer Taschenlampe abgegeben werden. In diesem Artikel erklären wir alles Wichtige rund um das SOS Morsezeichen. So ist im Ernstfall klar, wie auf die unterschiedlichsten Wege Hilfe gerufen werden kann.

Das SOS Morsealphabet

Im SOS Morsealphabet steht ein Morsezeichen für jeden Buchstaben und jede Ziffer:

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Das internationale Notsignal:

Das SOS Morsezeichen wird international als Notsignal erkannt. Dazu wird die Buchstabenfolge „SOS“ in Morsecode zum Beispiel akustisch oder per Lichtsignal abgegeben. Die Abfolge ist dabei drei Mal kurz, drei Mal lang, drei Mal kurz.

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Tipp: Um „S“ und „O“ klar voneinander zu unterscheiden, sollte zwischen den langen Signalen 3 Sekunden gewartet werden. Zwischen den kurzen reicht eine Sekunde.

SOS Morsezeichen darstellen

Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, den Morse SOS Code darzustellen. In vielen Situationen bieten sich Lichtsignale an. Bei Verschütteten können jedoch auch akustische Signale sinnvoll sein.

SOS Morsezeichen Licht

  • Taschenlampe oder Signalspiegel verwenden
  • Lichtstrahl dorthin richten, wo Hilfe erwartet wird

Verwendung einer Lampe

SOS Morsezeichen mit Licht können bei Nacht am einfachsten mit der Taschenlampe abgegeben werden. Dafür sollte der Strahl der Lampe so positioniert werden, dass er dorthin zeigt, von wo am ehesten Hilfe erwartet wird. Durch Aus- und Einschalten der Lampe oder durch Abdecken des Lichtstrahls im dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz Rhythmus, kann dann der Morsecode abgegeben werden.

Reflexion der Sonne

Wer tagsüber Hilfe benötigt, kann mit einem Spiegel Lichtreflexionen erzeugen. Die sind in der Regel hell genug, um Aufmerksamkeit zu erregen. Dafür gibt es spezielle Signalspiegel, mit denen zielgenau Lichtsignale abgegeben werden. Zum Erzeugen des SOS-Signals einfach den Lichtstrahl mit der Hand abdecken und wieder freigeben. In Ausnahmesituationen können auch andere reflektierende Oberflächen, wie Handspiegel, das Gehäuse einer Uhr oder ein Stück Blech helfen.

Empfehlung: Anleitung zum Bedienen eines Signalspiegels? Dieses Video erklärt, wie es geht:

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Mehr Informationen

SOS Morsezeichen akustisch

  • Möglichst laute Hilfsmittel
  • SOS Morsezeichen Klopfen auf Schall-leitende Gegenstände

Licht ist nicht immer eine Option. Sind Menschen zum Beispiel verschüttet, können akustische Signale eine Alternative sein. Dazu eignet sich eine Signalpfeife. Sind Rohre oder gut leitende metallene Teile in der Nähe, kann auch SOS Morsezeichen Klopfen funktionieren. Dafür einfach mit einem Schlaghilfsmittel im SOS-Rhythmus auf einen Schall-leitenden Gegenstand klopfen.

Wichtig! Immer mehrmals hintereinander die SOS Morsezeichen abgeben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, gesehen bzw. gehört zu werden.

SOS Morsezeichen in den Bergen

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Einen ganz konkreten Anwendungsbereich finden SOS Morsezeichen zum Beispiel auf See oder in den Bergen. Wer in Not gerät und mit Handy oder Satellitentelefon nicht kommunizieren kann, dem wird das Morsen eventuell zum Lebensretter.

Hilfreiche Ausrüstung

Um im Notfall gut vorbereitet zu sein, sollten natürlich immer Handy oder Satellitentelefon dabei sein. Im Falle von technischem Versagen gibt es jedoch auch andere Wege, über die Hilfe alarmiert werden kann. Zum Morsen können die folgenden Hilfsmittel genutzt werden:

  1. Taschenlampe

    Mit einer Taschenlampe kann das Zeichen „SOS“ in Morse Code per Lichtsignal abgesetzt werden. Zu jeder guten Bergsteigerausrüstung gehört daher eine Taschenlampe. Am besten eignet sich ein möglichst helles Modell, sodass das Signal auch noch in der Ferne erkannt werden kann. Auch Stirnlampen können verwendet werden. Die 7 besten Taschenlampen 2024 stellen wir hier vor.

  2. Signalspiegel

    Signalspiegel sind so konzipiert, dass sie bei richtiger Ausrichtung das Sonnenlicht reflektieren und helle Lichtstrahlen abgeben. Die meisten Signalspiegel sind klein und leicht und können deshalb ohne Probleme mit auf die Bergtour genommen werden.

  3. Signalpfeife

    An vielen guten Wanderrucksäcken ist bereits eine Signalpfeife befestigt. Andernfalls sollten unbedingt ein paar Euro in eine Pfeife investiert werden. Die speziellen Pfeifen sind so konzipiert, dass sie extrem laute Töne abgeben. Sie sollten immer direkt am Körper getragen werden, damit sie im Notfall schnell zur Hand sind.

Notfallsignal bei Sichtkontakt

Um mit einem Rettungshubschrauber auf Sichtkontakt zu kommunizieren, gibt es zwei essenzielle Zeichen. Wer Hilfe braucht, signalisiert ein „Ja“. Dafür werden beide Hände schräg in die Luft gestreckt, sodass der Körper den Buchstaben „Y“, für „Yes“ symbolisiert.

Klarstellen, wenn keine Hilfe nötig ist:

Es kommt schonmal vor, dass Wanderer und Bergsteiger vom Rettungshubschrauber aus fälschlicherweise als in-Not angesehen werden. Wer sieht, dass ein Helikopter auf einen zusteuert und keine Hilfe braucht, der streckt einen Arm schräg nach unten, den anderen schräg nach oben. Die Arme ahmen dabei den Querbalken des Buchstaben „N“ für „No“ nach.

Alternative Möglichkeiten zur Darstellung

Neben der Darstellung des SOS Hilferufs mit Licht, oder durch akustische Signale, können die Buchstaben „SOS“ auf dem Boden abgebildet werden. Im hellen Schnee können dafür zum Beispiel dunkle Äste oder Steine verwendet werden. Dieses Zeichen kann dann von überfliegenden Hubschraubern erkannt werden.

Alpines Notsignal

In den Bergen wird alternativ zum SOS-Notsignal auch das alpine Notsignal erkannt. Genau wie beim SOS-Signal werden die Zeichen akustisch oder visuell abgesetzt. Das Signal wird dabei 6 Mal innerhalb einer Minute abgegeben, mit einer Wiederholung nach einer 1-minütigen Pause.

Wichtig: Wer in den Bergen ein solches Notsignal sieht, sollte schnell den Notruf oder die Bergrettung alarmieren. Geantwortet werden kann auf das alpine Notsignal mit 3 Zeichen pro Minute, einer Minute Pause, 3 Zeichen pro Minute. Dann wissen die Geschädigten Bescheid, dass Hilfe unterwegs ist.

Fazit

Wenn Handy und Satellitentelefon ausfallen, ist es gut noch weitere Möglichkeiten zu haben, im Ernstfall Hilfe zu alarmieren. Aufgrund der Einfachheit und der internationalen Gültigkeit sollte jeder, der sich viel in den Bergen oder der Natur aufhält, unbedingt SOS in Morse Code beherrschen. Mit dem Basiswissen, das dieser Artikel vermittelt und der richtigen Ausrüstung ist jeder im Ernstfall gut vorbereitet.

Häufige Fragen und Antworten

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Woher kommt das SOS Morsezeichen?

Die Geschichte des Notsignals SOS reicht über 100 Jahre zurück. In Deutschland ist der Code seit April 1904 als Notsignal bekannt. Seit 1906 ist der Morse SOS Code international anerkannt und weist entweder in gemorster Form (als „3 Mal kurz, 3 Mal lang, 3 Mal kurz“) oder als ausgeschriebene Buchstaben „SOS“ darauf hin, dass Hilfe benötigt wird. Benannt ist das Morsen nach seinem Erfinder Samuel Morse, dieser hat eine erste Version des Codes entwickelt.

Was sind SOS Morsezeichen?

Morsezeichen dienen der Übermittlung von Buchstaben und Ziffern. Die Kommunikation funktioniert dabei mittels Ein- und Ausschalten eines Signals, wobei die verschiedenen Muster bestimmte Buchstaben und Ziffern darstellen (siehe Morsealphabet). Das Notsignal „SOS“ ist als internationales Zeichen erkennbar und wird durch den Morsecode „3 Mal kurz, 3 Mal lang, 3 Mal kurz“ übermittelt.

Wie morst man SOS?

Um im Morsecode „SOS“ als Notsignal zu morsen, werden die drei Buchstaben S, O und S (siehe Morsealphabet) direkt hintereinander akustisch oder per Lichtsignal erzeugt. Der Code dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz sollte dabei mehrmals hintereinander ausgesendet werden.

Wofür verwendet man Morsezeichen?

Morsezeichen dienen der Kommunikation und können in der Theorie von jedem Gerät erzeugt werden, das zwei verschiedene Zustände (also z. B. an vs. aus) darstellen kann. Dabei muss die Länge variierbar sein, um zwischen langen und kurzen Signalen unterscheiden zu können. Im praktischen Gebrauch ist vor allem der Morsecode „SOS“ relevant, der dazu dient, in Notsituationen auf sich aufmerksam zu machen.

Was bedeutet „SOS“?

„SOS“ ist entgegen gängiger Annahmen keine Abkürzung. Die Morsezeichen der Buchstabenfolge „SOS“ wurde lediglich ausgewählt, da sie prägnant und auch von Laien gut zu erkennen sind. Bedeutungen wie „save our souls“ (zu Deutsch „Rettet unsere Seelen“) wurden dem vermeintlichen Akronym erst später zugeschrieben.

Wie kann man SOS Morsezeichen hören?

Um SOS Morsezeichen zu hören, muss auf das klassische dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz Muster geachtet werden. Ist jemand zum Beispiel in einem Gebäude verschüttet, kann sich das Klopfen jedoch eher durch Vibration als durch laute Geräusche äußern.

Gibt es eine SOS Morsezeichen MP3 Datei zum Anhören?

Wer einmal hören möchte, wie das Notsignal klingt, kann sich hier eine SOS Morsezeichen MP3 Datei anhören. Dabei wird gut veranschaulicht, wie der SOS-Code in der Regel mehrere Male hintereinander abgegeben wird.

Welche Alternative zu SOS Morsezeichen gibt es?

Das Notsignal „SOS“ kann nicht nur per Morsecode dargestellt werden, sondern auch als Buchstaben auf den Boden geschrieben werden, sodass es aus der Luft erkennbar ist. Eine weitere Alternative ist das alpine Notsignal, bei dem 6 Mal pro Minuten ein Signal abgegeben wird, das nach einer Minute Pause wiederholt wird. Das Signal kann akustisch oder visuell sein.

Fachliteratur, Quellen & weiterführende Links

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